Pfingsten

Texte und Material rund um das Pfingstfest

Die Gabe der Stärke

von Erzbischof Ludwig Averkamp* († 2013)

Die Stärke – eine Gabe des Heiligen Geistes! Die Stärke – eine Gabe für uns Menschen heute!

Unsere Weit wird sich zunehmend ihrer Begrenztheit bewusst. Unsere Zeit erkennt ihre Vorläufigkeit. Der Mensch unserer Gegenwart erlebt seine Hilflosigkeit angesichts einer gefährdeten Welt und seiner eigenen Unzulänglichkeit. Wir sind versucht, mutlos zu werden. Wir sagen, wir seien oft ausgebrannt und müde. Die Aufgaben werden uns zu groß, und wir erleben, dass uns die Kraft verlässt. Wie oft bewegt sich nichts oder scheint nichts weiterzugehen in der Familie, der Nachbarschaft, der Gesellschaft. Die Mühe findet keinen sichtbaren Erfolg. Alles droht ziellos und kraftlos zu werden.

„Es ist zum Verzweifeln!“

Und dann lächelt uns jemand an, einer bedankt sich, jemand wendet sich uns überraschend zu und einer hilft. Ein Kind hüpft, ein Mann singt, eine Frau spielt. Der Sonnenaufgang zeigt seine Schönheit und der Vogel zwitschert seine Freude. Wir erleben Gottes Schöpfung und seine Gemeinschaft. Wir finden Stille, lebendige Worte, gemeinsames Gebet, hilfreiche Zeichen und menschliche Gesichter. Wir entdecken Chancen, Aufbrüche, Quellen und Neuanfänge. Wir finden Stärke, die uns geschenkt wird.

Wenn wir unsere Schwäche annehmen, entfaltet sich Gottes Kraft. Wenn wir unsere Begrenztheit eingestehen, wird uns die Stärke aus dem Heiligen Geist lebendig. Die Menschen können singen:

„Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke“ (Ps 18,2).

Gebet

v Wir beten um den Geist der Stärke. Inmitten einer oft entmutigten Welt werden wir immer wieder kleingläubig.
A Komm, Heiliger Geist, lass uns leben aus Deiner Stärke.
v Wir erkennen oft das Gute, das wir tun wollen, haben aber nicht die Kraft es zu tun .
A Komm, Heiliger Geist, lass uns leben aus Deiner Stärke.
v ln unseren Ängstlichkeiten und Befürchtungen verlieren wir oft das Vertrauen auf Deine frohe Verheißung.
A Komm, Heiliger Geist, lass uns leben aus Deiner Stärke.

*Der Text stammt aus der Renovabis-Pfingstnovene "Die Gaben des Heiligen Geistes" von 1996, der Autor ist in seiner Funktion zu diesem Zeitpunkt genannt.

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